Mount Robson Provincial Park/Robson Meadows Campground

Mount Robson Provincial Park/Robson Meadows Campground - Am Fuße des Königs

- Juli 23, 2019

Auch in British Columbia ist der Sommer mit voller Wucht angekommen. Wir hatten dann doch Glück und konnten noch eine weitere Nacht auf dem tollen Falls Creek Campground klar machen. Und die Sonne meinte es so gut mit uns. Also sind wir vorgestern im Sonnenschein gewandert, waren dabei allerdings immer geschützt vom Wald. Bailey’s Chute hieß der Wanderweg im Wells Gray Provincial Park, den wir in Angriff genommen haben. Und er war eine Wucht. Nicht nur das Wetter war hervorragend. Wir sind toll am Clearwater River entlang gelaufen, immer durch moosige, schönen Wald, der frei von Mücken war. Dafür tummelten sich zahlreiche kleine Kröten auf dem Weg, die alle mal in die Hand genommen werden mussten. Gepicknickt haben wir dann an einem kleinen Strand direkt am rauschenden und reißenden Fluss mit glitzernden Steinen. Es war himmlisch, zumal die Reiseamsel in der Laune ihres Lebens war und kein einziges Mal gemotzt hat. Im Anschluss sind wir in den ewigen Clearwater Lake gehüpft und haben Eis gegessen. Abends gab es dann ein tolles Lagerfeuer und ein leckeres Steak vom Grill - besser kann es einem doch gar nicht gehen.

Die Stromschnellen Bailey Chute

Lena Herrmann

Gehversuche
Lena Herrmann

Steinsuche
Lena Herrmann

Baileys Chute
Lena Herrmann

Wir stellen hier Abend für Abend fest, wie wohltuend es ist, keine To-Do-Listen abzuarbeiten oder Projekte stemmen zu müssen. Wir leben einfach im Moment. Gehen einkaufen, wenn der Kühlschrank leer oder Tanken, wenn das Benzin alle ist. Zwischendurch mal dumpen und ansonsten machen wir das, worauf wir Lust haben. Das entspannt sehr.

Gestern dann war die Entspannung kurz mal verflogen. Nachdem wir morgens in aller Frühe den Campingplatz verlassen haben (ich bin um 6.45 Uhr losgefahren, alle anderen drei lagen hinten zusammen im Bett und haben noch geschlafen), sind wir zum Frühstücken auf die Green Mountain Viewing Platform gefahren - das ist ein Aussichtsturm über den gesamten Wells Gray Park. Von dort ging es los nach Clearwater zum Einkaufen. Das sind insgesamt 65 Kilometer und weil davon die Hälfte nicht asphaltiert und voller Schlaglöcher ist, dauert das ca eine und eine Viertelstunde. Auf dem Parkplatz des Einkaufcenters dann stellte sich plötzlich raus, dass der Geldbeutel des Amselmanns weg war. Nachdem wir alles auf den Kopf gestellt haben, sind wir ins Visitor Center gefahren und die wussten schon Bescheid und konnten uns sagen, dass der Geldbeutel auf dem Campingplatz bei der Dumpstation gefunden wurde. Was für ein Glück! Aber leider auch eine zusätzliche Fahrerei von 130 Kilometern und knapp drei Stunden…

Aus diesem Grund (und auch, weil es so heiß war, dass wir abends im Camper noch 33 Grad hatten und für 20 Minuten wirklich die Klimaanlage angeschmissen haben, damit es nur noch 26 Grad sind und die Kinder überhaupt schlafen können) sind wir bie Clearwater auf den North Thompson River Campground gefahren und haben ein erfrischendes Bad im kalten Fluss genommen.

Heute Morgen sind wir wieder sehr früh gestartet. Wieder war ich die einzige, die wach war, wieder haben wir erst nach einer Dreiviertelstunde Fahrt auf einem sehr netten Rastplatz am Fluss gefrühstückt. Dort gab es sogar einen kleinen Spielplatz und so waren die nächsten eineinhalb Stunden Fahrt für die Vogelkinder erträglich.

Morgenstimmung
Lena Herrmann

Frühstück in der Sonne
Lena Herrmann

Kurz vor unserem Ziel waren wir noch bei den Rearguard Falls - in Anbetracht dessen, was ihr an Wasserfällen bereits gesehen haben, war das nichts besonderes. Aber just als wir dort waren, schleppten Rafter ihre Boote um die Wasserfälle herum, um sie dann wieder ins Wasser zu lassen und sich wieder in die Stromschnellen zu stürzen. Nach einem kleinen Mittagessen ging es dann noch auf die letzten 12 Kilometer - nach jeder Kurve haben wir den Mount Robson vermutet, dessen Provincial Park unser Ziel heute war. Und plötzlich - babäähm - Strand er vor und, dieser fast 4000 Meter hohe, von Eis bedeckte, höhte Berg Kanadas. Was für eine Erscheinung! Die Straße führt genau auf ihn zu und wir waren einfach nur ergriffen, sprachlos, begeistert, überwältig. Zudem zeigte er sich in seiner ganzen Pracht, was keine Selbstverständlichkeit ist. Was für eine Fahrt! Am Visitor Center haben wir ihn nochmal bestaunt und mit Auskünften zum morgigen Trail zum Kinney Lake gerüstet.