Jasper National Park/Banff National Park/Wilcox und Rampart Creek Campground - Gletscher hautnah


Die Tage sind so voll und ereignisreich hier, dass wir oft abends todmüde ins Bett fallen. Die Schreiberei fällt da etwas hinten runter. Zudem gilt es noch, die nächsten Tage abends zu planen, denn wir wissen zwar, wo wir schlafen. Nicht aber, womit wir unsere Tage füllen wollen und werden.

Die vergangenen drei Tage war das ausnahmslos: wandern. Und die kleine Amsel hat das brav mitgemacht. Vorgestern, am 29. Juli, sind wir 14 Kilometer lang eine abenteuerliche Bergstraße hochgefahren und von dort dann auf den Mount Edith Cavell gewandert. Das Tolle an der Wanderung war neben den vielen Murmeltieren und den vielen Streifenhörnchen auf dem Weg vor allem die unglaubliche Sicht auf den gegenüberliegenden Gletscher, der in einen tollen türkisen See mündete. Auf dem pittoresk ein paar Eisberge herum schwammen. Eine anstrengende Wanderung, am Ende sind wir bei strammem Wind oberhalb der Baumgrenze und weit oberhalb von 2000 Meter Höhe über ein steiles Geröllfeld gelaufen. Oben auf dem Gipfel hat die Reiseamsel fast unser gesamtes Studentenfutter an die Streifenhörnchen verfüttert, die für die Nüsse bis man ihr Knie kamen. Der Abstieg ging dann im Galopp - runter sticht sie dann immer der Hafer und die düst an allen Leuten vorbei, die sowieso von ihrer Ausdauer schwer begeistert sind. 

Eisblöcke in grünem See - was für ein Anblick!
Lena Herrmann

Von hier oben brechen sie runter
Lena Herrmann

Einfach nur beeindruckend
Lena Herrmann

Waren die Murmeltiere auch
Lena Herrmann

Und erst recht die Leistung der Amsel
Lena Herrmann

Auf den letzten Metern
Lena Herrmann

Oben warten schon die Chipmunks
Lena Herrmann

Für Studentenfutter kommen sie ganz nah
Lena Herrmann

Er auch
Lena Herrmann

Vor allem muss er sich oben die Beine vertreten
Lena Herrmann

Bis zum Ende voller Energie
Lena Herrmann

Die Gipfelstürmer
Lena Herrmann

Die Größte
Lena Herrmann

Und immer im Galopp
Lena Herrmann


Gestern dann sind wir sehr früh aufgestanden, um viel von unserem Tag zu haben. Und schon nach ein paar Kilometern hat sich das frühe aufstehen bezahlt gemacht: Zwei Schwarzbären (wir vermuten, dass es eine Mutter mit ihrem jugendlichen Kind war) überquerten direkt vor uns die Straße, setzten sich direkt neben uns in die Beerenbüsche und fraßen. Sie waren so nah, dass ich das Fenster hochgelassen haben, ich vermute, mehr als zehn Meter waren sie nicht weg. Es war unglaublich und glücklicherweise war auch die kleine Amsel schon wach, kam im Schlafanzug nach vorne und so haben wir ganz in Ruhe und fast alleine die beiden Bären beobachtet. 

Erst liefen sie über die Straße
Lena Herrmann

Und frühstückten dann direkt vor uns
Lena Herrmann

So nah...
Lena Herrmann


Weiter ging es zu den Sunwapta Falls. Die kleine Amsel hat es vorgezogen, im Auto zu bleiben und ihr Müsli zu essen. Kein Wunder, es waren schon einige Wasserfälle, die wir hier gesehen haben. Uns haben sie trotzdem fasziniert. 

Nach dem Frühstück ging es weiter Richtung Columbia Icefield. Und das war dann trotz einiger Regenschauer echt der Knaller. Auf 2000 Meter Höhe kommen drei Gletscher den Berg runter - einer davon reichte vor hundert Jahren noch direkt bis an die Straße ran. Inzwischen ist er von der Straße ungefähr zwei Kilometer weg, aber man kann auf einem Weg hinlaufen und ihn sich anschauen. 

Auf dem Weg zum Icefield
Lena Herrmann

Beeindruckende Gletscher ganz nah
Lena Herrmann

So warm war es dann doch nicht...
Lena Herrmann

Vor allem nicht, als der Regen kam...
Lena Herrmann

Aber das stört uns nicht!
Lena Herrmann

Kurz darauf war das Wetter schon wieder gut
Lena Herrmann


Absurd ist, dass Fußfaule auch viel Geld ausgeben können und dann mit einem Bus mit Spezialreifen direkt auf den Gletscher fahren können. Ein Anbetracht von Klimaerwärmung, CO2-Ausstoß und dem damit verbundenen rapiden Schmelzen der Gletscher ein völlig unmögliches Unternehmen. Als wir zurück waren, haben wir uns ein Plätzchen auf dem sehr netten Wilcox Campgrounds mit Blick auf die vereisten Berge gesucht, das reserviert für uns und nach einem kleinen Mittagessen sind wir nochmal los und haben nochmal eine ordentliche Wanderung auf den Parker Ridge hingelegt. Ridge nennt einen Bergrücken und demselbigen aus hatten wir einen tollen Blick auf den Saskatchewan Gletscher.

Ausnahmsweise und weil wir eigentlich versprochen hatten, nicht zu wandern, durfte sie mit einem Hörspiel auf den Ohren hoch laufen.
Lena Herrmann

Saskatchewan Glacier
Lena Herrmann

Zum Lookout ging es ganz schön ausgesetzt.
Lena Herrmann


Die Nacht war dann relativ kühl, denn auf 2000 Meter Höhe kühlt es doch ziemlich ab. Aber ich hatte die Amsel in ihre Skiunterwäsche gepackt, der Spatz hatte noch ein paar Socken mehr an und lag unter der Decke seines Vaters und so hatten wir am Morgen zwar nur 14 Grad im Camper, aber es war nicht eisig. Damit das Abenteuer noch etwas größer wird, haben wir am Lagerfeuer gefrühstückt. Haben wir bisher auch noch nicht gemacht.

Camperfrühstück
Lena Herrmann

Gestärkt ging es dann direkt vom Parkplatz aus hoch auf den Wilcox Ridge. Das ist eine ordentliche Wanderung und wir waren 4,5 Stunden unterwegs. Auf dem Weg haben wir Dickhornschafe gesehen, das sind wilde Schafe mit mächtigen Hörnern, die weit oben leben. Und auch hier haben und Murmeltier, Streifenhörnchen und Ground Squirrels, so eine Art Präriehund, begleitet. Zudem war die Aussicht von oben auf die Gletscher und das Icefield wirklich beeindruckend.

Good Morning Canada!
Lena Herrmann

Gletscher-Aussicht
Lena Herrmann

Dickhornschaf-Bock
Lena Herrmann

Wanderamsel
Lena Herrmann

Auch oberhalb der Baumgrenze
Lena Herrmann

Was für eine Aussicht!
Lena Herrmann

Schokoladen-Picknick
Lena Herrmann

Hat irgendwer nicht mitbekommen, dass ich jetzt laufen kann?
Lena Herrmann

Der ist zu faul dazu
Lena Herrmann

Und der pfeift nur dauernd rum
Lena Herrmann

Was für eine Wanderung!
Lena Herrmann


Anschließend ging es weiter auf dem Parkway zum, nächsten Campingplatz. Und beim nächsten Autostau sehen wir dann doch tatsächlich einen Grizzly, wie er am Straßenrand Beeren pflückt. Im ersten Moment haben ich ihn peinlicherweise für eine Schwein gehalten. Aber das Autochaos war dann doch so umfangreich, dass es klar war, dass wir hier einen großen Fang gemacht haben. Er war toll, auch wenn ich ihn mir größer vorgestellt habe. Aber vielleicht muss er noch wachsen.

Unser erster Grizzly
Lena Herrmann

Immer mit dem Kopf in den Beeren
Lena Herrmann

Da bekommt er das Verkehrschaos nicht mit, das 30 Meter neben ihm entsteht
Lena Herrmann

So mitten im Bärengebiet und nach den vielen Wanderungen, die alle durchs von Grizzlys frequentierte Hochgebirge geführt haben, entspannen wir uns. So schnell trifft man die Tiere beim Wandern dann doch nicht. Und sie interessieren sich gerade wirklich nur für die Beeren, die überall reif sind. Zudem sind hier einfach auch viele Leute unterwegs und das Bear Spray in der Tasche, mit dem hier jeder rumläuft, gibt einem zusätzliche Sicherheit. 

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