Whistler/Nairn Falls Provincial Park Campground - Langstreckenfahrt


Der heutige Tag war einfach eine lange Fahrt. Frühmorgens gibt es los, um sieben Uhr sind wir vom Campingplatz gerollt, mit den schlafenden Kindern noch in den Betten. Der Reisespatz ist nach wenigen Metern Rumpeln und Schaukeln aufgewacht, aber die Reiseamsel hat wundervoll weitergepennt, bis wir die 30 Minuten zur Fähre hinter uns gebracht hatten. Wir waren so gut in der Zeit, dass wir sogar noch die frühere Fähre erreicht haben, was uns Warterei am Hafen erspart und uns immerhin über eine Stunde Zeit eingebracht hat. Dafür sind die Kinder im Schlafanzug raus aus dem Camper und rauf auf die Fähre. Immerhin hatten sie schon gefrühstückt und den Kaffee für uns gab es auf dem Schiff.

Hinter uns lassen wir Vancouver Island
Lena Herrmann

Und brechen auf zu neuen Ufern
Lena Herrmann

Von Nanaimo ging es zurück zur Horseshoe Bay, nördlich von Vancouver, von wo aus wir vor mehr als drei Wochen die Fähre rüber an die Sunshine Coast genommen hatten. Vom Schiff runter sind wir gen Norden abgebogen, Richtung Whistler. Den Ort kennt man, seit dort in den Bergen während der Olympischen Spiele 2010 in Vancouver eine Reihe von Wettkämpfen ausgetragen wurden.

Da wurde es dann plötzlich grau in Whistler
Lena Herrmann


Als erstes haben wir an den Shannon Falls gestoppt, die offenbar ein Must-See sind. Jedenfalls waren dort sehr viele Asiaten unterwegs. Mit über 300 Metern stürzt sich das Wasser über Granit in die Tiefe und das sieht schon spektakulär aus. Nach einem kurzen Mittagessen am Straßenrand ging es wieder weiter zu den Brandywine Falls. Und diese Wasserfälle. die viel weniger besucht und auch viel weniger im Reiseführer angepriesen sind, sind der wirklich absolute Oberknaller. Man läuft neben einem Fluss her, der nicht sonderlich tief ist. So ein klassischer Gebirgsbach, würde ich sagen. Mit vielen Steinen und ordentlich Strömung. Nach einem halben Kilometer dann bricht der Fluss einfach über eine Kante und stürzt 60 Meter im freien Fall in die Tiefe. Das liegt daran, dass die Erde hier aus weichem Gestein besteht, das erodiert und immer mehr kollabiert. Und so wird der Krater, in den der Fluss runterrutscht immer größer. Es war grandios. So einen Wasserfall habe wich wirklich noch nie gesehen.

Shannon Falls
Lena Herrmann

Voll im Visier
Lena Herrmann

Brandywine Falls
Lena Herrmann

Den Wasserfall hat er trotzdem verdeckt...
Lena Herrmann

Daisy Lake mit zwei Blümchen
Lena Herrmann



20 Kilometer weiter waren wir dann endlich in Whistler. Das ist ein merkwürdiger Ort - sehr künstlich, sehr touristisch. Aber man spürt noch den olympischen Geist durch den Ort wehen und das macht ihn dann doch sehr besonders. Zudem ist er von spektakulären Berggipfeln eingerahmt und wir haben uns gleich ein bisschen heimisch gefühlt. Leider hat es fürchterlich angefangen zu schütten und so war unser Besuch dort eher von kurzer Dauer. Jetzt, rund 20 Kilometer entfernt auf dem Campingplatz, ist es wieder freundlich und nur noch der türkisfarbene Nairn River rauscht vorbei aber kein Regen mehr aufs Dach. Hoffen wir, dass es so bleibt, denn eigentlich wollen wir morgen ein bisschen wandern.

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