Vancouver Island/Port Alberni - Wal und Walmart


Seit heute Morgen scheint endlich mal wieder die Sonne so richtig und wärmt uns und unsere Gemüter. Passend dazu verlassen wir den Campingplatz an den Englishmen Falls und machen uns auf den Weg in den Westen. Nur ganz wenige Straßen führend einmal quer über die Insel an den Pazifik. Und genau da wollen wir aber hin. Unsere heutige Etappe soll aber nur bis Port Alberni gehen, das ist rund 40 Kilometer und damit eine Stunde Autofahrt entfernt. 

Der gestrige Tag verlief völlig unaufgeregt - die Reiseamsel hat weiter mit ihrer Reisebekanntschaft gespielt und spricht jetzt schon ein paar Worte Englisch. Und wir haben uns mit dem Nachbarn über das richtige Holz für ein Lagerfeuer unterhalten und sind sonst eher rumgehangen.

Auf dem Weg nach Port Alberni heute dann halten wir im MacMillan Provincial Park, auch Cathedral Grove genannt. 800 Jahre alte Douglas-Fichten stehen dort drinnen und die größte ist mir 76 Metern und einem Stammumfang von neun Metern auch durchaus beeindruckend. Auch wenn Neuseeland mit seinen Kauris da ganz andere Kaliber am Start hatte. Leider kratzt sich die Reiseamsel bei ihren allgegenwärtigen Balancierkünsten mit einem rostigen Nagel den Oberschenkel auf (nur oberflächlich und gegen Tetanus geimpft ist sie glücklicherweise auch) und kann von dem Moment an nur noch theatralisch humpeln. Irgendwie gibt es gerade zuviel Verletzte und Kranke - erste gestern war die Reiseamsel völlig Matsch und hatte Durchfall und Kopfweh. Und heute Abend hat sich der Reisespatz dann noch eine dicke Beule zugezogen.

Die Bäume von Cathedral Grove
Lena Herrmann

Und immer mittendrin
Lena Herrmann

Oder obendrauf
Lena Herrmann

Oder davor
Lena Herrmann



Als wir in Port Alberni waren, waren die Schmerzen fast vergessen. Wir haben den Hafen des beschaulichen Städtchens erkundet, Fish & Chips gegessen und hinterher noch in dickes Eis (Kinder-Größe hatte die Riesenkugel - haha, ich will nicht wissen, was dann eine normale Größe gewesen wäre. Wir waren schon von der Kids-Size pappsatt). Als wir direkt am Wasser auf einer Art kleiner Aussichtsturm standen und den Blick über den Hafen (Port Alberni liegt am Ende eines Meeresarms, der 50 Kilometer ins Landesinnere hineinragt) schweifen ließen, ist direkt vor uns plötzlich ein Buckelwal aufgetaucht, hat eine mächtige Fontäne mit einem lauten Schnauben geprustet und ist wieder abgetaucht. Noch ein paar Mal ist er aufgetaucht und hat sich dann immer mehr entfernt. Es war ein grandioses Schauspiel - viel näher als auf unserer Whalewatching-Tour.
Sommersonne in Port Alberni
Lena Herrmann

Eis für alle!
Lena Herrmann

Viel Eis!
Lena Herrmann

Who is the king of the road? - Wenn er dabei nur nicht immer auf die Hupe drücken und alle erschrecken würde...
Lena Herrmann


Nach diesem schönen Nachmittag ging es zum Shoppen in den Walmart - zudem haben wir ausgekundschaftet, ob man dort auf dem Parkplatz schlafen kann. Man darf und nach einem kleinen Pizza-Essen haben wir uns auf dem Parkplatz eine Ecke gesucht. Romantisch ist es hier nicht. Aber lustig. Neben uns stehen hier noch ungefähr sechs weitere Camper und Wohnmobile. Direkt neben uns kocht eine Frau auf ihrem Gaskocher Suppe und weiter hinten sitzen alle auf ihren Campingstühlen auf dem Parkplatz und trinken ihre abendliches Bier. Für eine Nacht ist das eine lustige Erfahrung. Und neben dem Vorteil, dass es kostenlos ist, ist es vor allem eine entspannte Lösung, denn da ja morgen Canada Day ist, bekommt man auf den Campingplätzen anscheinend sowieso nicht mehr. 

Morgen geht es dann weiter an die Küste und dort haben wir für jeweils drei Tage reserviert und wissen somit, wohin wir müssen.  

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Okanagan Valley/Ellison Provincial Park - Gardasee und Griechenland zugleich

Kootenay Rockies/Fort Steele Campground - Reise in die Vergangenheit

Vancouver Island/Gordon Bay Provincial Park Campground - Zwischen Sonne und Regen