Vancouver: Aufgewacht

Es ist halb vier Uhr morgens Ortszeit und ich habe den kleinen Reisevögeln erlaubt, aus dem Nest zu krabbeln. Jetlag, dagegen gibt es keine Argumente. Immerhin haben alle sechs Stunden geschlafen, das ist ja schon mal was. Jetzt wird erstmal gebrotzeitet, während der Amselvater mit Augenmaske und Ohrstöpsel noch ein bisschen schlafen kann. Ein Phänomen!

Picknick auf dem Hotelboden mitten in der Nacht.
Lena Herrmann
Ich selbst bin auch wach, insofern ist das kein großer Schmerz, gerade auf den Sonnenaufgang zu warten. Im Flieger habe ich bereits ein bisschen vorgeschlafen - weil unsere Kinder die entspanntesten Kinder des gesamten Flugs waren und nach ein paar Stunden geschlafen haben. Der Kleine ins einem eingehängten Bettchen, in das er gerade noch so reingepasst hat. Und die Große drunter auf dem Boden. Drumherum: Babygeschrei, der Service der Flugbegleiter, meine Füße... Alles egal. Es war kaum möglich, sie kurz vor der Landung wach zu bekommen. Meine Theorie: An der Entspannung der Eltern liegt es wohl kaum - so aufgeregt, wie wir waren. Aber wahrscheinlich an der Erwartungshaltung. Für uns war im Vorfeld jede Stunde, die sie schlafen werden, ein Geschenk. Aber einen Rhythmus hatten wir nie im Sinn, der wird ja eh aus dem Konzept gebracht. Es hat geklappt. Neben uns war eine Familie mit einer neun Monate alten Tochter, die völlig genervt waren, weil sie so gerne Filme geschaut hätten und die kleine Rabatz gemacht hat. Selber schuld...
Tiefenentspannter Zehnstundenflug
Lena Herrmann
Spannend wurde es dann bei der Ankunft in Vancouver. Wir sollten nach dem Verlassen des Flughafengebäudes (alle Gepäckstücke da: Check! Sonnenschein und 24 Grad: Check!) ein grünes Sonnensegel suchen, darunter sollte ein Telefon sein und mit dem sollten wir dann den Shuttle zum Hotel anfordern. Haben wir fast geschafft, aber dann war das Telefon kaputt und wir haben kurzerhand das Taxi gewählt. Ging auch super. Ohne Kindersitz. Musste da mal schnell meine Prinzipien über Bord werfen. Aber alles gut gegangen.

Das Hotel ist zweckmäßig aber sauber und alle sind super freundlich. Auch, als der Reisespatz spätabends so einen Schreikrampf (Überforderung, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Verwirrung...) bekommen hat, dass die Zimmernachbarn besorgt die Rezeption angerufen haben.

Neben dem Hotel gibt es ein Kino und eine Eishockeyhalle und dort waren wir, haben ein bisschen beim Training zugeschaut und dann bei Stanleys Bar und Grill ein nordamerikanisches Menü gegessen: Fries mit Ketchup für die Kinder, Burger für den Mann, Cesar Salad für mich. Dazu gab es aus zehn Fernsehern das NBA-Final der Toronto Rebels gegen die Golden State Warriors. Was für eine Aufregung in der Bar und später in der Hotellobby, als die einzige kanadische Mannschaft in der NBA das Finale mit einem Wimpernschlag gewinnt. Und wir mittendrin. Wir sind dabei, hier anzukommen.
Watching NBA-Finals
Lena Herrmann

Watching Ice-Hockey
Lena Herrmann

Die letzten spannenden Sekunden des Basketballspiels in der Hotellobby
Lena Herrmann
Vier Stunden später... Inzwischen haben wir fulminant gefrühstückt - mit Pfannkuchen und Ahornsirup, gutem Kaffee, Haferbrei, Bratwürstchen, Joghurt, Muffins und Toast. Und dabei die Zeitung gelesen. Gleich kommt der Shuttle, der uns zum Camper-Vermieter bringt. Und dann beginnt das Abenteuer richtig.
Kanada feiert seine Basketballer
Lena Herrmann

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