Sunshine Coast/Saltery Bay Provincial Park - Tag der Verletzten

Der Tag fing wundervoll an - mit einem Bad im Klein Lake, der bei einer geschätzten Außentemperatur von 15 Grad morgens wärmer war als die Luft draußen. Also sind die kleine Reiseamsel und ihr Vater eine Runde in den See gehüpft. Ich war gestern schon zwischen Seerosen und Wasserschildkröten schwimmen und habe mit dem Reisespatz dem Treiben vom Steg aus zugeschaut und Bademantel und Handtücher gereicht. 
Da war die Reiseamsel noch skeptisch
Lena Herrmann

Fünf Minuten später war sie drin
Lena Herrmann


Nach dem Frühstück ging es dann ein paar Kilometer zu den Skookumchuck Rapids. Das sind so eine Art Stromschnellen. Aber was für welche!!! Das Meerwasser wird hier durch eine sehr enge Stelle des Fjords gepresst und wenn die Gezeiten sehr extrem sind, so wie gerade, weil der Mond so günstig steht, dann sind die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut an dieser Stelle mehr als zwei Meter. Und wenn man den Moment der tiefsten Ebbe oder höchsten Flut abpasst, dann steht man vor einem grandiosen Schauspiel. Das Wasser tost durch eine circa hundert Meter breite Engstelle, schäumt, rauscht, bildet Verwirbelnden und Stromschnellen und zeigt sich in seiner ganzen kraftvollen Urgewalt. An einer Stelle haben wir zudem Seesterne beobachtet. Und war für Seesterne: riesige, mindestens 30 Zentimeter von arm zu Arm messende, lilafarbene und orange Tiere mit glitzernden Punkten. Die Reiseamsel war tiefbeeindruckt und meinte nur die ganze Zeit: „Das werde ich im Kindergarten erzählen.“
Wie immer: Auf Bildern wirkt es nicht
Lena Herrmann

Skookumchuk Rapids - es dauerte die einstündige Wanderung, bis Amselkind und Amselvater das aussprechen konnten
Lena Herrmann

Seesterne
Lena Herrmann

Und nochmal
Lena Herrmann


Für sie hatte sich der Ausflug damit gelohnt. Zum Glück, denn immerhin war sie tapfer vier Kilometer zu den Stromschnellen durch den Wald gewandert und die gleichen vier Kilometer auch wieder zurück, während der Reisespatz in der Trage ein Nickerchen gemacht hat. Was waren wir stolz auf die qualmenden Füße des Vogelmädchens! Zur Belohnung gab es das erste kanadische Eis auf dem Weg zur Fähre, denn heute sind wir dann wirklich die 50 Minuten von Earls Cove nach Saltery Bay übergesetzt. Eine landschaftlich wundervolle Fahrt. Angekommen, sind wir sofort auf den Campingplatz eingebogen und haben uns einen Platz im Wald gesucht. Und dann nahm das Unglück seinen Lauf…

Zunächst stürzte das schon schwache Amselkind bei der kleinen Strandbegehung auf dem Kiesweg und schlug sich das Knie blutig. Dann purzelte das Spatzenkind aus dem Camper, kam allerdings nur mit einem Schreck und viel Staub in den Haaren davon. Und dann klemmte ich mir den Finger so boshaft in der Fliegengittertür ein, dass nicht nur ich, sondern auch die Tür zu Schaden kam. Jetzt habe ich einen dicken, blutigen und schmerzenden Daumen und die Tür lässt sich nur noch mit einem Schraubenzieher öffnen, weil der Griff abgebrochen ist. Mal sehen, ob das noch ein Problem wird, wenn wir ernsthaft mit Moskitos kämpfen, denn im Moment sind die Viecher noch sehr übersichtlich und von einem Lagerfeuerchen leicht in die Flucht zu schlagen.

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