Sunshine Coast/Ruby Lake/Klein Lake Recreation Site - Ask the locals

Es ist eine Regel, die wohl für jede Reise gilt, die wir in Neuseeland verinnerlicht haben und hier weiter pflegen: Ask the locals - frage die Einheimischen, wo es den schönsten Strand, die netteste Bar, den hübschesten Übernachtungsspot gibt und du wirst Ecken entdecken, die in keinem Reiseführer stehen. Ganz abgesehen davon steht über die Sunshine Coast, die wir gerade entlang fahren in keinem unserer drei Reiseführer etwas. Auch deshalb führte heute Morgen unser erster Weg in die Touristeninformation. Dort gab es Internet für den Amselvater und wertvolle Hinweise. 

Aufgrund dieser Tipps haben wir zum ersten Mal die Reiseplanung über den Haufen geworfen, was nicht so dramatisch ist, weil wir hier an der Sunshine Coast nichts reserviert haben. Zudem haben wir ein paar Tage wirklich Zeit für einen überschaubaren Küstenabschnitt. 

Es ging also an den Ruby Lake zum Baden, denn das Wetter ist immer noch wundervoll sonnig und warm mit rund 25 Grad. Der See überraschte uns mit türkisfarbenem Wasser, einem kleinen Sandstrand und er war auch noch herrlich warm und ein Genuss zum Schwimmen. ein Glück für alle, sogar für den kleinen Reisespatz, obwohl der sich noch an Wasser in der freier Natur gewöhnen muss. Am Anfang steht er immer nur auf einem Bein und ist nicht sicher, ob er dem kühlen Nass trauen kann. Zudem ist es ihm einfach noch zu frisch das Wasser. Da bleibt er lieber an Land und prüft die Sandburgen als Statiker, die seine Schwester und sein Vater bauen.

Warm, türkis und wunderbar versteckt: der Ruby Lake.
Lena Herrmann

Noch fremdelt er mit dem Wasser
Lena Herrmann

Aber Burgen bauen geht schon super
Lena Herrmann

Und da die Reiseamsel mit allen Hunden, die sie trifft, Bekanntschaft schließt, haben wir uns mit denen Besitzern Linda unterhalten und gleich den nächsten heißen Tip für einen der nächsten Tage abgestaubt. Am Ende der Unterhaltung ist die Reiseamsel stolze Besitzerin einer Schwimmnudel und wir haben einen Zettel mit einer Emailadresse und weiteren Tipps an der Windschutzscheibe kleben. Und auch als der Reisespatz diesen Zettel wenig später einfach isst, sind wir mehr als angetan über die Gastfreundschaft, Offenheit und Kontaktfreudigkeit der Kanadier.

Weil wir nicht wie geplant heute noch mit der Fähre übersetzt sind auf die Fortsetzung in der Sunshine Coast (ist Festland, aber von so tiefen Fjorden eingeschnitten, dass eine Fähre den Weg deutlich abkürzt), sind wir dem Rat der Dame aus dem Visitor Center gefolgt und übernachten am Klein Lake, einem schnuckeligen, warmen See mitten im Wald. Die Bärenwarnungen sind hier noch intensiver als in der Porpoise Bay, aber langsam lernen wir, die Sache mit den pelzigen Genossen irgendwie einzuordnen. 

Die Klein Lake Recreation Site besteht aus Stellplätzen am Seeufer, super idyllisch und sehr einsam. Und mückenfrei! Warum auch immer, mir ist es ein Rätsel, aber ich genieße es sehr, bin ich doch die erste in der Familie, die unter den Biestern leidet. Es gibt die obligatorische Sitzgarnitur, Plumpsklos und den Ring fürs Lagerfeuer. Das Reinmanövrieren unseres Campers auf den Stellplatz ist aufregend und verlangt Fingerspitzengefühl, aber danach stehen wir als einziger großer Camper im Wald zwischen lauter Zelten und sind stolz, es so in die Wildnis geschafft zu haben.

Schwimmen inmitten von Seerosen: Klein Lake. Nachts haben uns die Frösche mit ihrem Gequake unterhalten.
Lena Herrmann

Abendliche Klein-Lake-Idylle bei Sauvignon Blanc und KEINEN Mücken. Danke liebe Frösche!
Lena Herrmann

Abends sitzen wir noch auf dem Steg, von dem aus man ins Wasser hüpfen kann, und beobachten die Wolken, die Sonne und die Wasserschildkröten, die vorbeikommen. Unsere Wildtierbilanz nach nur wenigen Tagen kann sich sehen lassen: Eichhörnchen, Weißkopfseeadler, Wasserschildkröten, Robben. Heute Morgen saß eine Kormoranmutter mit zwölf Küken auf einem Stamm im Wasser.