Montag, 10. November: Waitangi Holiday Park/Bay of Islands

Woran liegt es, dass mir hier alles so viel schöner, grüner, freundlicher und aufregender vorkommt? Die Kühe sind hier so schwarzweiß wie in Norddeutschland, die Hügel so sanft geschwungen wie im Allgäu. Und doch ist da ein ganz besonderer Zauber in der Landschaft und in den Menschen. Alle lächeln einen dauernd an und wirklich jeder grüßt - sich hier willkommen zu fühlen ist alles andere als schwer. Der Verkehr ist entspannt, niemand drängelt oder überholt an kurvigen Stellen. Stattdessen wird gewartet, bis alle paar Kilometer die Fahrbahn zweispurig wird. Am Supermarkt fragt die Kassiererin, wie der Tag bisher so war und nachdem die kleine Amsel den Bootstouren-Veranstalter keck angegrinst hat, bekamen wir zehn Prozent Rabatt.

Inzwischen befinden wir uns in der Bay of Island auf einem netten Campingplätzchen in Waitangi. Morgen früh starten wir eine vierstündige Bootstouren durch die Inselwelt, die der Küste vorgelagert ist. Angeblich begleitet von Delfinen. 

Den Tag heute haben wir vor allem zum Strecke machen verwendet. Nicht ohne einen Zwischenstop in Whangarei einzulagern und dort die wirklich spektakulären Whangarei Falls anzuschauen. So habe ich mir Neuseeland vorgestellt: voller atemberaubend schöner Wasserfälle. 


Naja und das mit der Strecke: ein paar Kilometer sind wir schon gefahren. Aber mit Kind dauert alles auch einfach länger. Plötzlich überfällt die ganze Familie ein gewaltiger Hunger und dann muss auf irgendeinem Parkplatz erst einmal Brotzeit gemacht werden. Oder die Kleine schläft in ihrem Sitz ein und dann warten wir eben bis sie wach ist. Wir lassen uns treiben, lassen viele Sightseeing-Spots links liegen und genießen es, eine Route aber keinen Stress zu haben, wo wir am Abend sein müssen.

Überraschung des Tages: Ist der Jetlag schon vorbei? Alle miteinander haben wir heute bis halb sieben geschlafen und hatten am Nachmittag kein Müdigkeitstief mehr. Zur Feier des Tages gab es Pfannkuchen mit Erdbeeren zum Frühstück.

Einsicht des Tages: Egal, ob Heinrich zum abwaschen, duschen oder einfach nur Campingplatz bezahlen geht - bis er wiederkommt, vergeht viel Zeit. Überall lernt er Leute kennen, quatscht sich fest und kommt irgendwann mit den wildesten Geschichten in den Campervan zurück. Gerade beobachte ich ihn durchs Fenster wie er mit einem Typen redet und redet und noch so gar nicht geduscht ist, obwohl das sein Vorhaben vor genau einer Stunde war. Wahrscheinlich liegt es gar nicht so am Amselkind, dass alles ein bisschen gemütlicher bei uns läuft...

Kommentare

  1. Ohhh, da wird mir ganz nostalgisch zumute! Da war ich vor sage und schreibe 22 Jahren - und es war auch mein erster Wasserfall in Neuseeland. Nur mit dem klitzekleinen Schönheitsfehler, dass es in der Nacht zuvor geschneit (!) hat - zum ersten Mal seit Menschengedenken. Ich wünsche Euch weiterhin eine wundervolle Zeit in Neuseeland. Und bitte poste bei Gelegenheit eine Geschichte über die skurrilen Begegnungen von Heinrich! ;-)

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