Donnerstag, 11. Februar: Nasenbären im Hippie-Städtchen Tepoztlán

Zum Abschluss unserer ersten Etappe, waren wir heute in Tepoztlán. Morgen heißt es dann, Abschied nehmen vom Amselonkel, denn wir fliegen weiter nach Cancún. Noch zwei Wochen Karibik zu dritt stehen dann auf dem Programm.

Tepoztlán ist ein furchtbar nettes Hippie-Städtchen westlich von Puebla. Schon die zweistündige Fahrt dorthin war ein absolutes Highlight, denn man umrundet den Popocatepetl, den Vulkan, den man hier immer sieht und ihn dabei beobachten kann, wie er beständig Rauchwolken spuckt.

Tepoztlán liegt in einem Tal, von hohen und steil aufragenden Bergen umgeben. Auf einem dieser Berge liegt eine Pyramide. Oder sagen wir mal: Der Rest davon. Die Gesteinsbrocken sind auch nicht der Grund, warum sich der Aufstieg lohnt. Sondern es ist - wie so oft - der Aufstieg selbst. Etwas mehr als eine Stunde geht es steile Treppenstufen durch den mexikanischen Urwald. Wunderschön und sehr schweißtreibend. Das Beste erwartet einen dann am Ende der Kletterei, wenn es noch einmal richtig steil wird: Plötzlich flitzen einem die ersten Weißrüssel-Nasenbären entgegen. Erst ist es einer, dann kommt seine Familie nach. Und plötzlich waren wir umringt von 30 oder 40 Nasenbären. Scheu hatten am Anfang nur wir vor den zudringlichen Tieren, die an unseren Beinen hochgeklettert sind und ihre Nasen in unseren Rucksack gesteckt haben.

Glücklicherweise sind sie nur lästig - vor allem dann, wenn man seine Gipfelbrotzeit zu sich nehmen will - aber nicht bissig. Die Reiseamsel hat mit den Kleinen der Nasenbären gleich Freundschaft geschlossen und sie fröhlich gestreichelt. Und um die Großen abzuwehren hat sie sich augenblicklich ein bestimmtes "weg" zugelegt oder, noch wirkungsvoller, unser "Ksch-Ksch" adaptiert.

Copyright: Lena Herrmann

Die Pyramide
Copyright: Lena Herrmann

Copyright: Lena Herrmann

Nach dem Sportprogramm sind wir entspannt abgestiegen und haben uns das bunte, fröhliche und quirlige Städtchen zu Gemüte geführt. An jeder Ecke gibt es einen indischen Laden, der Massagen anbietet, Yogastunden gibt oder die Utensilien dafür verkauft. Es riecht nach Räucherstäbchen und es laufen einige Hippies oder Yogis oder Alternative oder Aussteiger oder was auch immer rum. Auch wenn wir uns zu keiner dieser Gruppen zählen: Uns hat das entspannte Flair dieser Kleinstadt supergut gefallen.

Im "Los Buenos Tiempos" gab es dann Kaffee und Gebäck und im "Las Colorinas", einem pinkfarbenen Haus mit bunten Fahnen und einer Einrichtung wie in der Villa Kunterbunt, haben wir gegessen. Enchilladas mit grüner Sauce für mich und fette Steaks mit Guacamole für die Männer. Die Reiseamsel, die hier ja auch nur Obst und Fleisch isst und Gemüse komplett verschmäht, hat ebenfalls so viel Steak gegessen, dass sie hinterher kurz über Bauchschmerzen geklagt hat. Aber nach wenigen Minuten ging es ihr schon wieder besser.

Copyright: Lena Herrmann


Bierchen im Las Colorinas
Copyright: Lena Herrmann
Wir sind angekommen, im mexikanischen Leben. Wir sind mittendrin, lernen, uns hier zu verständigen und fühlen uns nicht mehr ganz so fremd. Wir gewöhnen uns an das Essen und fühlen uns jeden Tag wohler. In Sonne verbrennt uns nicht mehr so sehr wie in den ersten Tagen, der Jetlag ist endlich überwunden. Und jetzt sind wir bereit auf die Karibik. Auch Zika und Dengue, auf Strand und Meer, auf Sandburgen und Faulenzen unter der Palme. Gracias, Amselonkel! Für Deine Zeit und Deine Geduld, wenn wir mal wieder ewig gebraucht haben, weil die Reiseamsel jeden Stein umdrehen musste. Haste luego!


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Okanagan Valley/Ellison Provincial Park - Gardasee und Griechenland zugleich

Kootenay Rockies/Fort Steele Campground - Reise in die Vergangenheit

Donnerstag, 1. Januar: Echtes Neuseeland in Rivendell